Mount Maunganui lässt uns nicht los. 5
Wochen sind wir nun schon hier und der Ort verliert nicht an
Sympathie. An dieser Stelle wollen wir nun also unser Leben hier in
Mount Maunganui schildern, der Ort, der mittlerweile ein kleines
Stück Heimat für uns ist und trotzdem keinen Alltag einkehren
lässt.
Wir leben, wie bereits erwähnt, im
Mount Backpackers. Nach den ersten 3 Tagen im 14er- Zimmer (klingt
schlimmer, als es ist), zogen wir in das 10er- Zimmer um, das wir bis
heute bewohnen. Alle in unserem Zimmer sind Longstayer, weshalb wir
uns schon recht gut kennen lernen konnten. Da sind Daniel und Nico
aus Deutschland, mit denen wir uns schon am ersten Abend
anfreundeten, Pierre, der Franzose, der das Bett unter mir belegt,
Joao aus Brasilien, der zu den dümmsten Tageszeiten ein Schläfchen
abhält, Antonio, ebenfalls aus Brasilien, der sich gern spaßeshalber
einen hässlichen Moustache wachsen lässt, deutscher Daniel 2, den
wir für sein nächtliches Geschnarche sehr lieben und Jess aus
Argentinien, die mir mit ihrem Musikgeschmack und ihrer
unbeschreiblichen Art sofort sympathisch war. Jeden Morgen stinkt
unser Zimmer ganz extrem nach Mensch und Schlaf, Joaos Wecker weckt
jeden, außer ihn selbst und mindestens 2 Leute schlafen bis mittags
1 Uhr. So leben wir also zu zehnt in einem kleinen Zimmer mit 7
Longboards, einem Surfboard und dem Fenster, das genau zum Hostellärm
gerichtet ist.
Pierre, der eben gesehen hat, dass ich einen neuen Blogtext schreibe, musste hier noch einen sinnfreien (französischen) Satz hinzufügen: Dans ma chambre il y a Pierre, c est un mec genial, j aimerai descendre dans son lit parfois mais je suis trop timide.
Natürlich feierten wir auch schon die
ein oder andere Hostelparty. Da die Pubs um 1 Uhr nachts schließen,
wird halt im Hostel weiter gefeiert. Wir finden das immer ganz toll,
die Nachbarn nicht so.
Deshalb werden die Hostelregeln auch
öfter etwas strenger, aber Stew will uns nie den Spaß nehmen, er
ist einfach zu lieb. Abgesehen davon, interessiert es ihn selbst
nicht sonderlich, ob es laut ist. Es kommt oft genug vor, dass mitten
am Tag extrem laute und schlechte Musik aus der Rezeption schallt,
weil Stew mal wieder seine lauten und basslastigen Musikboxen
austesten muss. Er kann einem keinem Wunsch ausschlagen, so kaufte er
uns schon Ausstechförmchen zum Plätzchenbacken oder Schokolade,
weil wir beim Film schauen gerade Appetit darauf hatten.
Allgemein gibt es ständig neue
Anschaffungen. So sind in den letzten Wochen zwei neue Kühlschränke,
ein riesiger Barbecue, eine Überdachung, ein Sitz in der
Behindertendusche, diverse Mülleimer, eine Musikanlage, Pinnwände,
eine große Sitzgelegenheit, hübsche bunte Plastikteller, ein
Weihnachtsbaum und ein Sandwichmaker dazu gekommen. Und als ob das
noch nicht genug wäre, ließ sich Stew ein 3m²- Kabüffchen in das
Computerzimmer bauen, in dem er jetzt wohnt.
Grillabende gibt es hier auch öfter
mal. Jetzt haben wir ja so einen Megagrill hier stehen, da muss der
auch genutzt werden. Simone schneidet uns die Haare und Fred aus
Brasilien spielt auf seiner Gitarre, die er irgendwo im Müll
gefunden hat und singt dazu oder bellt oder schreit. Wir sind wie ein
kleiner Zirkus, der Großteil hier kann jonglieren (wir sind fleißig
am üben!), wir haben den Hoola Hoop wieder entdeckt und fühlen uns
damit wie kleine Mädchen, alle flechten sich Armbänder und
allgemein hat jeder irgendein Talent. Der ein oder andere geht im
Pazifik surfen, Cindy hat sich auch schon auf einem geliehenen Board
versucht und das war sicher nicht das letzte Mal. Nachts macht dann
ein Teil der Hostelbewohner im stillen Mount Maunganui einen
Gruppenausflug auf den Longboards.
Eine andere Idee zum Zeitvertreib war
das Plätzchenbacken. Wir wollten wenigstens ein wenig
Weihnachtsstimmung einkehren lassen (das hat die hiesige „Christmas
Parade“ leider nicht geschafft, da waren nur unglückliche Kinder
und künstliche Schneemänner. What the hell, es ist Sommer!!).
Und so fabrizierten Cindy und ich leckere Christmas Cookies. Simone brachte uns dann auf die Idee, sie zu verkaufen. Und so wurde aus einem Zeitvertreib eine süße Geschäftsidee. Wir machten einen ganzen Tag lang Plätzchen, verpackten sie möglichst liebevoll und setzten uns dann für ein paar Stunden vor das Hostel, um sie als „German Christmas Biscuits“ zu verkaufen. Nach 4 Tagen waren wir um einige nette Gespräche und 95$ reicher. Weiterführen wollten wir dieses „Geschäft“ allerdings nicht, denn wir hatten irgendwann genug von Plätzchen und vom Freundlichsein („Hello! Do you want to try our German Christmas Biscuits?“), legal ist das Ganze bestimmt auch nicht wirklich. Spaß hat es trotzdem gemacht, ständig kam jemand aus dem Hostel, der uns Gesellschaft leisten wollte. Zwei der fünf Engländer, die wir liebevoll die Boygroup nennen, jonglierten neben uns, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu erregen und riefen immer mal Worte wie „delicious cookies“ zu den Leuten. Die meisten fanden uns wohl eher bizarr/ mitleiderregend/ niedlich, als dass sie an unseren Plätzchen interessiert waren ;)
Nach diesem Text, voll von Liebe und
Schwärmerei bezüglich unseres derzeitigen Heimatortes, kann
hoffentlich auch jeder unserer Leser verstehen, dass wir Weihnachten
hier verbringen wollen und werden. Zwar müssen wir in diesem Jahr
auf unsere richtigen Familien verzichten, verbringen die Festtage
aber immerhin mit unserer Hostelfamily. Und so freuen wir uns schon
auf Weihnachten am Strand Mount Maunganuis, dem Ort, der unser ganz
persönliches Paradies ist.
wunderschöne Sonnenuntergänge!
AntwortenLöschenDie Bilder sehen nach einer Menge Spaß aus ;)
Hallo aus Prösen! Wir wollten euch ein gesundes neues Jahr wünschen und eure Bilder sind einfach spitze.Viele liebe grüße vom Kanal
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